Gemeinde erhält Porträt von Carl Waitz

Kürzlich haben die Urenkel von Carl Waitz mit dem Bozner Rechtsanwalt Hanns Egger an der Spitze der Stadtgemeinde Brixen auf Anregung von Hans Heiss ein Porträt des bedeutenden Brixner Kaufmanns und Stadtpolitikers als Geschenk überreicht. Carl Waitz (1825–1889) arbeitete zunächst im väterlichen Geschäft in der Weißenturmgasse 2 (heute Erler) und später im eigenen Handelsbetrieb vis-à-vis, dem so genannten Domanighaus (heute Athesia). 1859 heiratete er Julie Gasser, eine Nichte von Fürstbischof Vinzenz Gasser. Von 1861 bis 1866 gehörte Carl Waitz dem Bürgerausschuss an, danach war er Stellvertreter von Bürgermeister Franz Ostheimer und bis 1885 Magistratsrat. Daneben stand er dem Erzherzog-Carl-Ludwig Veteranenverein vor, war ein Pionier des Brixner Feuerlöschwesens und zudem am Bau der ersten Brunnenwasserleitung mit Eisenrohren in der Stadt maßgeblich beteiligt. Nicht zuletzt war Carl Waitz der Vater von Sigmund Waitz, einem der prominentesten Brixner Kirchenmänner der jüngeren Geschichte, der von 1938 bis zu seinem Tod 1941 als Erzbischof von Salzburg wirkte.

Carl Waitz war ein honoriger und illustrer Bürger seiner Zeit. Eng in das katholische Milieu der Bischofsstadt eingebunden, agierte er als profilierter Konservativer und überzeugter Tiroler Patriot, zugleich aber auch als innovationsfreudiger Geist und dynamischer Unternehmer. Auf der Grundlage seiner breiten Wertebasis war er lange Zeit politisch und gesellschaftlich in Brixen tätig und hat die Entwicklung der Stadt mitgeprägt.

Mit entsprechend großer Freude und Dankbarkeit haben Bürgermeister Peter Brunner, Vizebürgermeister Ferdinando Stablum, die Stadträtinnen Bettina Kerer und Monika Leitner sowie Stadtrat Peter Natter das vom bekannten Tiroler Maler Thomas Walch angefertigte und im Auftrag von Hanns Egger restaurierte Porträt in Empfang genommen. Carl Waitz ist damit gewissermaßen an seine alte Wirkungsstätte im Rathaus zurückgekehrt; sein Bild wird hier einen würdigen Platz erhalten.

Foto: Hans Egger (links) gemeinsam mit Bürgermeister Peter Brunner vor dem Portrait