Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderung tauscht sich mit Soziallandesrätin aus

Landesrätin Waltraud Deeg traf sich kürzlich sich zu einem ersten Austausch mit der AG Menschen mit Behinderung der Gemeinde Brixen. Im Fokus standen vor allem die Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Körperschaften und die Schwerpunktthemen Arbeit und Wohnen.

Die Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderungen an der Gemeinde Brixen besteht aus direkt Betroffenen, engen Angehörigen sowie Vertretern der Vereine und Verbände, die sich um Menschen mit Behinderungen bemühen. Die Arbeitsgruppe unterstützt die Gemeinde im Bestreben, Barrieren abzubauen und die Bedürfnisse der Betroffenen in der Gemeinde konkret umzusetzen.
„Die Arbeitsgruppe arbeitet im Sinne einer inklusiven Behindertenpolitik und kann als gutes Beispiel für die Einbeziehung der Betroffenenorganisationen genannt werden. Sie greift in bestimmten Situationen direkt ein, so etwa bei der Um- und Neugestaltung von Behindertenparkplätzen, beim Bau behindertengerechter WCs, bei der Errichtung von Spielplätzen und übernimmt Kontrollfunktionen, so letzthin bei der Begehung der neuen Stadtbibliothek“, so Stadträtin Monika Leitner, die Vorsitzende der Arbeitsgruppe. Damit auch Themen, welche über die Kompetenz der Gemeinde hinausgehen, richtig kanalisiert werden, wurde Landesrätin Waltraud Deeg zur letzten Sitzung geladen.  
Ein Schwerpunktthema war die Beschäftigungssituation. So ist es auch in Brixen, trotz Vollbeschäftigung und der Angebote zur Arbeitsintegration des Arbeitsamtes für Menschen mit schweren Behinderungen immer noch schwierig, eine feste Arbeitsstelle zu finden. Zwar hat das Maßnahmenpaket, welches Betriebe zur Einstellung von Menschen mit Invalidität verpflichtet, einige Chancen eröffnet und es gibt viele lobenswerte Betriebe in Brixen. Auch die Gemeinde ist bereits über dem Soll. Trotzdem fehlt es an Angeboten am allgemeinen Arbeitsmarkt. „Ziel“, so die Soziallandesrätin, „bleibt die langfristige unbefristete Eingliederung in den Arbeitsmarkt, um die bestmögliche Absicherung auch für Menschen mit schweren Behinderungen zu erreichen.“ Dazu sollen das Tutoring und die  Arbeitsbegleitung verstärkt werden. Zwar bietet die Arbeitsvermittlungszentren verschiedene Arten von Arbeitsintegrationsprojekten an, diese dienen jedoch vorwiegend der Verbesserung bereits erworbener Fähigkeiten. Es gibt in Brixen Sozialgenossenschaften, welche Arbeitsmöglichkeiten anbieten. Lobend hervorgehoben wurde zudem das Projekt der Bezirksgemeinschaft „Wunderbar“, das neben den geschützten und den Rehawerkstätten Beschäftigungsangebote in der Tagesbetreuung bietet.
Ein weiteres Beispiel einer guten Entwicklung ist die Errichtung von betreuten Wohnungen für Menschen mit Behinderungen im Seniorenwohnheim Götschelehof. Die Doppelnutzung wurde als innovatives Exempel hervorgehoben, das die „Seeburg“ als Wohneinrichtung entlasten kann. Landesrätin Deeg kann sich die Nutzung von Gebäuden des Wohnbauinstituts für weitere ähnliche Projekte durchaus vorstellen. Demnächst wird sich die Arbeitsgruppe dazu mit der Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft austauschen.
Als besonders schwerwiegend unterstrichen die Mitglieder der Arbeitsgruppe den Pflegekräftemangel, der sich auch im Bereich der Betreuung gravierend auswirkt. Hier brauche es schnelle Lösungen.