Verunreinigter Abfall verursacht zusätzliche Kosten

Sensibilisierungsaktion bei den Minirecyclinghöfen

Müllverschmutzung: Abfälle, die im falschen Container entsorgt werden, verunreinigen die wiederverwertbaren Wertstoffe, wirken sich negativ auf die Umwelt aus und verursachen Kosten, die am Ende von allen bezahlt werden müssen. Dieses Phänomen beobachtet Brixen bei der Papier-, Glas- und Biomüllsammlung. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke Brixen AG wollen das Bewusstsein für das Problem schärfen. „Damit die Allgemeinheit nicht die Kosten dafür zahlen muss, dass einige Wenige ihren Abfall nicht korrekt trennen und das Recyceln erschweren oder gar verunmöglichen“, sagt Stadtrat Peter Natter.

Die Gemeinde hat Studentinnen damit beauftragt, bei den Minirecyclinghöfen mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, mit ihnen über die Notwendigkeit der korrekten Abfallentsorgung zu sprechen und für die saubere Mülltrennung zu sensibilisieren. „Kein Müll, viel Wert: Nur wer sauber trennt, schafft Rohstoffe für Neues“, so lautet die Kernbotschaft der Aktion, so Peter Natter. Auch einige Wertstoffinseln der Stadt sind Schauplatz der Sensibilisierungskampagne, die vor kurzem gestartet ist und bis Ende Dezember laufen soll.

„In den Sammelcontainern für Papier“, sagt Michele Bellucco, der Leiter der Umweltdienste, „landen Säcke mit Restmüll, Plastikflaschen, Glasbehälter und zahllose Nylontaschen. Auch in jenem für Glas finden sich jede Menge Fremdstoffe, die den Wert des Abfalls mindern.“

Bei der Biomüllsammlung verursachen vor allem Plastiktaschen einen enormen Mehraufwand. „Wir empfehlen, für die Biomüllentsorgung ausschließlich die Papiertüten zu verwenden, die unsere Mitarbeiter ein Mal pro Jahr in ausreichender Menge von Haus zu Haus verteilen“, so Michele Bellucco. Jede Woche landen ca. 5 Tonnen Biomüll aus Brixen anstatt als wertvoller Rohstoff für Kompost als Restmüll in der Müllverbrennungsanlage in Bozen. Das sind ungefähr 250 Tonnen Biomüll pro Jahr, die durch Plastiksäcke, Restmüll, Windeln oder noch verpackte Lebensmittel zu Restmüll degradiert werden.

„Wir wollen“, sagt Markus Ritsch, Generaldirektor der Stadtwerke Brixen AG, „in den kommenden Wochen die Bevölkerung vor Ort gezielt darüber informieren, welcher Schaden entsteht, wenn Wertstoffe durch falsch entsorgte Abfälle verunreinigt werden. Während sich die meisten Brixnerinnen und Brixner umwelt- und verantwortungsbewusst verhalten, glauben einige Wenige, Geld zu sparen, wenn sie ihren Restmüll in den Wertstoffcontainer werfen.“ Ein Trugschluss: Die Mindestmenge ist immer Teil der Müllgebühr und muss in jedem Fall bezahlt werden. Seinen Restmüll illegal zu entsorgen, lohnt sich daher nicht. Und wer sauber trennt, kommt kaum über die Mindestmenge hinaus. Falsch entsorgter Abfall erhöht außerdem die Sortierungskosten und die Abnehmerfirma bezahlt weniger für die Wertstoffe. In Folge steigen die Müllgebühren für alle.

Wenn wir die Bevölkerung mit unserer Botschaft erreichen“, sagt Stadtrat Peter Natter, „können wir die Situation maßgeblich verbessern. Davon profitiert die Umwelt und die ganze Stadt.“