Aus der Gemeinderatssitzung vom 27. November 2025

Zum Auftakt der Sitzung genehmigte das Gremium das Protokoll der Oktober-Sitzung. Anschließend beantwortete der Stadtrat sechs Anfragen, die von Team K und Süd-Tiroler Freiheit eingebracht worden waren.

Sanierung Widmannbrücke

Mit 19 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung hat der Gemeinderat das Variantenprojekt zur Sanierung der Widmannbrücke genehmigt. Im Zuge der laufenden Arbeiten wurde nach dem Freilegen der Tragstruktur ein deutlich umfangreicherer Korrosionsschaden festgestellt, als ursprünglich technisch erkennbar war. Da die betroffenen Elemente in der Planungsphase nicht sichtbar und zugänglich waren, mussten die vorgesehenen Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Amt für Bau- und Kunstdenkmäler grundlegend angepasst werden.
Die nun erforderliche Variante umfasst eine umfassende Restaurierung, darunter die teilweise Demontage der Metallkonstruktion, der Abtransport in eine Fachwerkstatt, der Austausch nicht mehr instandsetzbarer Elemente, die vollständige Sandstrahlung, eine hochwertige Verzinkung sowie den anschließenden Wiederaufbau.

Weitere Informationen zum Variantenprojekt lesen Sie im separaten Artikel Restaurierung der Widmann-Brücken

Finanzwesen und Buchhaltung

Der Gemeinderat hat die periodische Revision und Aktualisierung der gemeindeeigenen Gesellschaftsbeteiligungen gemäß den geltenden staatlichen und landesrechtlichen Bestimmungen mit 18 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen genehmigt.
Die Analyse bestätigt, dass sich im Jahr 2024 keine Änderungen ergeben haben. Im Jahr 2025 kam es hingegen zu zwei Anpassungen bei den indirekten Beteiligungen:
•    Erwerb einer Minderheitsbeteiligung von 0,255 % am Südtiroler Energieverband durch die Stadtwerke Brixen AG
•    Veräußerung der 49,5%-Beteiligung an der ITS GmbH am 2. September infolge einer technologischen Neuausrichtung
Zudem wurden erste Bewertungen zur möglichen Abgabe der Beteiligung an der Ad Acta GmbH eingeleitet. Der Gemeinderat bestätigte den Erhalt aller direkten Beteiligungen und mehrerer indirekter Beteiligungen ohne Rationalisierungsbedarf. Für Ad Acta wurde ein Rationalisierungsprozess gestartet.

Der Gemeinderat befasste sich anschließend mit der 4. und letzten Bilanzänderung des Jahres zur Abänderung des Programms der öffentlichen Arbeiten sowie des entsprechenden Finanzierungsplanes 2025-2027. Diese wurde bei 14 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen verabschiedet. 
Die Bilanzänderung bezieht sich in erster Linie auf Anpassungen der laufenden Ausgaben, indem Mehrausgaben in einzelnen Bereichen durch Minderausgaben in anderen ausgeglichen werden. Die größten Ausgabenposten sind hierbei die Personalausgaben und jene für den Reinigungsdienst. Dank der 8. Vereinbarung zur Gemeinden Finanzierung können auch zusätzliche Finanzmittel im Haushalt eingebaut werden. Auf der Investitionsseite konnten einigen kleineren Vorhaben, vor allem der Grunderwerb für die Wohnbauzone Volgger in Sarns, der Gehsteig in Sarns und die Umstellung der Beleuchtung der Sportzone Brixen Süd auf LED Technologie finanziert werden. 


Beitritt zu einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft (EEG)

Der Gemeinderat hat einstimmig den Beitritt der Gemeinde Brixen zu einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft (EEG) beschlossen. Diese ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, gemeinsam erneuerbare Energie zu erzeugen, zu teilen und lokal zu nutzen.
Nach einer öffentlichen Ausschreibung und der Bewertung der eingereichten Projekte entschied der Gemeinderat, sich als Prosumer – gleichzeitig Produzent und Konsument – zu beteiligen. Damit setzt Brixen nationale und europäische Vorgaben um und stärkt seine lokale Energieautonomie.

Organisationsordnung

Mit derselben Mehrheit hat der Gemeinderat auch die Abänderung der Organisationsordnung genehmigt.
Art. 26 wurde dahingehend angepasst, dass Führungsaufträge künftig eine Dauer von drei bis fünf Jahren (bisher zwei bis fünf Jahre) haben werden.
Art. 29 wurde vollständig neu verfasst und regelt nun die zeitweilige Stellvertretung von Führungskräften. Darüber hinaus kann der Gemeindeausschuss in besonderen Fällen eine Führungskraft mit der Leitung einer anderen vakanten Führungsstruktur betrauen.
Ziel der Maßnahme ist die Stärkung der organisatorischen Effizienz und die Gewährleistung einer stabilen, transparenten und wirtschaftlichen Führung der Gemeindedienste.

Vereinbarungen mit der Bezirksgemeinschaft Eisacktal

Zum Abschluss der Sitzung hat der Gemeinderat zwei Vereinbarungen mit der Bezirksgemeinschaft Eisacktal genehmigt.
Zum einen wurde einstimmig die Fortführung der Beratungsleistungen der Verbraucherzentrale Südtirol in Brixen und Klausen für den Zeitraum 2026–2030 beschlossen. Die wohnortnahen Dienste bieten wichtige Unterstützung bei finanziellen und verbraucherrechtlichen Fragen. Die jährlichen Gesamtkosten von 9.900 Euro werden nach Einwohnerzahl verteilt. Der Bürgermeister wurde zur Unterzeichnung der Vereinbarung ermächtigt.
Zum anderen bestätigte der Gemeinderat mit 19 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen die Erneuerung der Vereinbarung zur Führung der Regionalentwicklungsstelle Eisacktal für weitere fünf Jahre ab dem 1. Januar 2026. Die Stelle unterstützt Gemeinden und Bezirksgemeinschaft bei strategischen Entwicklungs- und Umsetzungsprojekten. Der Kostenbeitrag beträgt maximal 0,75 Euro pro Einwohner. Auch diese Vereinbarung wird vom Bürgermeister unterzeichnet.

Der letzte Tagesordnungspunkt, eine Änderung am Bauleitplan und Landschaftsplan, wurde noch vor Beginn der Sitzung von Amts wegen vertagt.