Öffentlicher Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ und Brixen Tourismus Genossenschaft stellen Tätigkeitsbericht vor
Die Oktobersitzung des Gemeinderates begann – wie gewohnt – mit der Genehmigung des Protokolls der September-Sitzung.
Tätigkeitsbericht Öffentlicher Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“
Anschließend stellten Vizepräsident Roberto Spazzini, Direktor Christophorus Zöschg und Verwaltungsdirektor Andreas Leitner des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ (ÖBPB „Zum Heiligen Geist“) den Tätigkeitsbericht 2024 vor. Der Betrieb verfügt derzeit über insgesamt 174 Pflegeplätze, verteilt auf die Strukturen Hartmannsheim, Bürgerheim und Sanatorium. Bis 2026 wird die Gesamtkapazität auf 216 Plätze erhöht, wobei die Heimplätze wie folgt aufgeteilt werden: 109 im Bürgerheim, 23 im Hartmannsheim und 84 in der neuen übergemeindlichen Struktur Ella.
Im neuen Seniorenzentrum Ella sind der Gemeinde Brixen sind 44 Betten vorbehalten, die restlichen verteilen sich auf Vahrn und Lüsen.
Neben den betreuten Pflegeplätzen verwaltet der Betrieb auch 59 Wohnungen im Rahmen des begleiteten und betreuten Wohnens: 21 in Villa Lumen, 8 im Götschelehof und 30 in Ella (davon sind 10 der Gemeinde Brixen vorbehalten).
Wie Direktor Zöschg berichtete, liegt die durchschnittliche Bettenauslastung bei 95,89 %. Der Dienst wurde 2024 von 253 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichergestellt, unterstützt von 117 Freiwilligen. Die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden belaufen sich auf 11.072.
Verwaltungsdirektor Leitner stellte die Bilanz- und G&V-Daten vor. 2024 konnte die Körperschaft die Erlöse im Vergleich zu 2022 um 8 % steigern, auf insgesamt rund 14 Millionen Euro, während die Aufwände im selben Zeitraum um 8,3 % zunahmen.
Im Jahr 2024 betrug die Beteiligung der Gemeinde Brixen an den Grundtarifen 519.194 Euro.
Zu den künftigen Herausforderungen zählen vor allem die steigenden Personalkosten, nicht aufschiebbare bauliche Instandhaltungsmaßnahmen und inflationsbedingte Kostensteigerungen. Aufgrund des Alters der bestehenden Strukturen ist für 2026 ein außerordentlicher Instandhaltungsaufwand von rund 280.000 Euro vorgesehen.
Am Ende der ausführlichen Präsentation wurde noch auf die zahlreichen Fragen eingegangen. Abschließend dankte Bürgermeister Andreas Jungmann Direktor Zöschg, Vizepräsident Spazzini und dem gesamten Team des Betreibers für ihren wertvollen Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft. Er betonte zugleich die Bedeutung der neuen Einrichtung Ella, die sowohl eine Herausforderung als auch einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft der Körperschaft, der Stadt Brixen und der gesamten Gemeinschaft darstellt.
Tätigkeitsbericht der Brixen Tourismus Genossenschaft
Direktor Werner Zanotti zusammen mit Präsident Moritz Neuwirth gaben dem Gemeinderat einen Überblick über die im Jahr 2024 durchgeführten Tätigkeiten sowie über die derzeit laufenden Projekte.
Zu den zentralen Arbeitsbereichen zählen das Marketing, die Förderung von Veranstaltungen und City-Branding-Initiativen – wie Brixen for Kids und Brixen Markt –, die Bewirtschaftung leerstehender Geschäftsflächen sowie die Pflege und Aufwertung von Wanderwegen und des städtischen Landschaftsbildes.
Besondere Aufmerksamkeit galt der Steuerung der Besucherströme, der Gästezufriedenheit und -bindung sowie der Stärkung der Zusammenarbeit mit Mitgliedern und lokalen Partnern durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Koordination, Kommunikation und Produktentwicklung.
In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der Übernachtungen von 625.000 auf 1,05 Millionen – ein deutliches Zeichen für eine kontinuierliche und nachhaltige Entwicklung.
Für den Zeitraum 2025–2026 plant die Genossenschaft, den Fokus auf bedeutende Veranstaltungen zu legen, darunter das Light & Music Show for UNICEF – Oops, den traditionellen Weihnachtsmarkt und die Silvesterfeier, das Water Light Festival, verschiedene Kongresse, Sommerveranstaltungen sowie die Bike Festa und den Brot- und Strudelmarkt.
In seinem Bericht betonte Zanotti zudem die Bedeutung der Einnahmen aus der Ortstaxe, die wesentlich zur Finanzierung und Weiterentwicklung des touristischen Angebots sowohl für Gäste als auch für Einheimische beitragen.
Die Abgabe, die direkt von den Gästen getragen wird, wird zu 10 % der Gemeindeverwaltung überwiesen. Daraus resultieren der Gemeinde Einnahmen von rund 250.000€. Diese sind zweckgebunden für Investitionen wie die Instandhaltung des Wanderwegenetzes oder die Finanzierung der myCard für Einwohnerinnen und Einwohner.
Auch im sozialen und kulturellen Bereich misst die Genossenschaft der Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie OEW, Seeburg, Kinderdorf, Helfende Hände, Vintlerhof und anderen großen Wert bei. In den letzten Jahren wurden zudem rund 500.000 Euro an Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende vergeben, um kulturelle Projekte und Initiativen zu fördern, die zur Lebendigkeit der Stadt beitragen.
Abschließend unterstrich Zanotti die Bedeutung einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung sowie mit den lokalen Wirtschaftsakteuren, um eine ausgewogene Tourismusentwicklung und ein nachhaltiges, gemeinschaftlich getragenes Wachstum zu gewährleisten.
Die zuständige Stadträtin Sara Dejakum dankte Präsident Neuwirth und Direktor Zanotti sowie dem gesamten Team der Brixen Tourismus Genossenschaft für die gute Zusammenarbeit und ihren engagierten Einsatz für Brixen. Sie betonte, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft der Schlüssel zu einer harmonischen und qualitativ hochwertigen Tourismusentwicklung sei.
Verwaltungspunkte
Im Anschluss befasste sich der Gemeinderat mit sieben Anfragen, die von den Fraktionen Süd-Tiroler Freiheit, Grüne Bürgerliste und Team K eingebracht wurden.
Daraufhin wurden die Verwaltungspunkte der Tagesordnung behandelt.
Der Gemeinderat genehmigte einstimmig den Verkauf einer Fläche von 222 m² in der Katastergemeinde Afers und erteilte gleichzeitig die Zustimmung zur Abschreibung vom öffentlichen Gut der Fläche.
Das Grundstück wird vom angrenzenden Eigentümer als Lagerfläche für Holz genutzt werden.
Ebenfalls einstimmig beschloss der Gemeinderat den Austritt aus der Genossenschaft „Erneuerbare Energiegemeinschaft Isarcus Genossenschaft“.
Diese Genossenschaft bietet Bürgerinnen und Bürgern, kleinen und mittleren Unternehmen, Gebietskörperschaften sowie Gemeinden die Möglichkeit, erneuerbare Energie, die von den Mitgliedern erzeugt wird, gemeinsam zu nutzen und zu teilen.
Die Gemeinde Brixen war der Initiative im Jahr 2024 beigetreten und beschloss nun den Austritt, um das Beitrittsverfahren neu zu starten – mit dem Ziel einer größeren Wirksamkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
Als letzten Tagesordnungspunkt genehmigte der Gemeinderat einstimmig die Ersetzung eines Mitglieds der Umweltschutzkommission der Amtsperiode 2024 -2030. Die Kommission besteht aus sieben Mitgliedern und sieht unter anderem die Entsendung einer Vertreterin oder eines Vertreters der Brixen Tourismus Genossenschaft vor.
Da ein Mitglied die Kommission verlassen hatte, beschloss der Gemeinderat, die Position mit der derzeitigen Vizepräsidentin der Genossenschaft, Petra Hinteregger Fink, zu besetzen.