Initiativen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in Brixen

Auch im heurigen Jahr veranstalten mehrere Netzwerkpartner in Brixen anlässlich des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wieder gemeinsame Aktionen.

Brixens Stadträtin Monika Leitner zeigt sich überzeugt von den Initiativen, die in Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure umgesetzt wurden. „Wir setzen seit Jahren wiederkehrend Aktionen für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen, dessen größtes Hindernis immer noch die geschlechtsspezifische Gewalt ist. Die mühevollen Schritte in Richtung Gleichberechtigung zeigen sich aktuell weltweit, beispielsweise in der iranischen Frauenbewegung“, so Stadträtin Leitner, „und sie sind leider auch bei uns noch nötig.“

Die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen, die Bezirksgemeinschaft, der Frauenhausdienst und der Zontaclub sind Teil dieses Netzwerkes, das sich gemeinsam für Frauen- und Kinderrechte einsetzt.

Am Donnerstag, 24. November um 16 Uhr präsentiert Landesrätin Waltraud Deeg wird beim Mahnmal, dem Schutzschirm im Alois-Pupp-Park das neue Landesgesetz. Im Anschluss thematisiert das territoriale Anti-Gewalt-Netzwerk-Team die Umsetzung des Gesetzes im Bezirk.

An mehreren Orten in der Stadt wird visuell für die Thematik sensibilisiert. Auf der roten Bank in den Rappanlagen legt die Gemeindeverwaltung verschiedenes Info- und Sensibilisierungsmaterial aus, welches unter anderem vom Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion der Provinz ausgearbeitet wurde.

Der Zonta-Club organisiert anlässlich des Welttages wieder die Fahnenaktion "Zonta says NO to violence against women" am Eingang der Stadt. Die Frauen des Zonta Club Brixen sind seit Jahren verlässliche Partnerinnen bei den Initiativen und Aktionen gegen die Gewalt. Eingebettet in die weltweite Kampagne von Zonta International, machen die Brixner Zonta Damen mit Fahnen am Kreisverkehr im Norden von Brixen auf das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam. Auf den auffallenden Fahnen fordern eindringliche Augen dazu auf, sich der Problematik Gewalt bewusst zu sein. An die angeführte Telefonnummer des Frauenhausdienstes können sich Betroffene wenden. Zonta sieht die Sensibilisierung der Menschen zur Stärkung von Frauen und Mädchen auf ihrem Weg in ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben, ein Leben ohne Furcht vor Gewalt, als eine der wichtigsten Aufgaben seiner Welt umspannenden Organisation.

Gegen das Phänomen der Gewalt appelliert auch ein Banner, der an der Außenwand des Lachmüllerhauses ausgehängt wird mit der Botschaft „Gemeinsam gegen Gewalt, für Frauen – Würde“.

Am Freitag, 25. November um 15 Uhr gibt es eine Aufführung der Tanzgruppe „Ballo“ aus Vahrn, geleitet von Frau Marisa Bona in der Stadtbibliothek Brixen. Mit einem Tanz möchte die Gruppe sich für Respekt, Liebe, Zusammenarbeit, Hoffnung und Vertrauen aussprechen und ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Interessierte können sich von dieser Aufführung inspirieren lassen, aber auch gerne direkt mittanzen.

Der Frauenhausdienst hält am selben Tag von 17 bis 19 Uhr eine Mahnwache auf dem Hartmannsplatz. Hier wird ein Feuer entfacht und im Stillen aller Frauen gedacht werden, die der Gewalt zum Opfer gefallen sind. Im Schnitt stirbt jeden dritten Tag eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Täglich werden weitere Frauen Opfer. Mit der Mahnwache will der Frauenhausdienst auf den bestehenden Missstand aufmerksam machen, Mitmenschen für ihr eigenes Umfeld sensibilisieren und Passanten und Passantinnen über den Frauenhausdienst informieren.

Weiter geht es mit der Einladung zu einer Podiumsdiskussion in die Stadtbibliothek in Sterzing. Am Samstag, 26.11. wird ab 9:30 Uhr zum Thema „Gewalt an Frauen; Wo entsteht sie und wie werden wir sie los?! diskutiert.

Am Sonntag, 27. November um 16.30 Uhr wird im Kulturzentrum Don Bosco das Stück “Das ist keine Liebe” dargeboten. Die vom italienischen Bildungsausschuss organisierte Vorführung in italienischer Sprache wird von der Compagnia Gustavo Modena, Mori aufgeführt. Regie führt Adriana Modena. Das Stück in Monologen erzählt von Frauen unterschiedlichsten Alters, Religion und sozialer Herkunft und sensibilisiert für Gewaltproblematiken.

Gewalt an Frauen und Kindern ist leider auch in Südtirol immer noch Realität. Gemeinsam tritt man in Brixen dafür ein, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder keinen Platz haben darf in einer demokratischen und gleichberechtigten Gesellschaft. Das Einstehen gegen Gewalt ist eine Aufgabe, die alle angeht. Das Brixner Netzwerk macht sich dafür stark, auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen.

 

Foto: Eine der roten Bänke zur Sensibilisierung gegen Gewalt an Frauen; das Mahnmal Womens* Shelter im Alois-Pupp-Park