Siegerprojekt für die neue Adlerbrücke gekürt

Am Dienstag, 15. Februar hat ein Preisgericht in Brixen über die 12 eingereichten Projekte betreffend den Planungswettbewerb zur Neuerrichtung der Adlerbrücke entschieden.

Die 1884 errichtete Adlerbrücke ist in Brixen von historischem Wert. Im Projekt Stadt Land Fluss ist aus Gründen des Hochwasserschutzes die Verbreiterung des Flussbettes um 2 Meter notwendig. Dies macht den Abbruch und Wiederaufbau der Adlerbrücke erforderlich. Der offene einphasige Planungswettbewerb mit Vorauswahl wurde im August letzten Jahres ausgeschrieben. Von den ursprünglich 39 eingereichten Teilnahmeanträgen wurden im Herbst 13 Planungsteams für die Wettbewerbsphase ausgewählt. 12 Projekte lagen der Kommission am vergangenen Dienstag zur Bewertung vor.
Aufgrund des sensiblen Kontexts der Brücke inmitten des historischen Stadtkerns ist bei der Ausschreibung ein besonderes Augenmerk auf Ensemble- und Denkmalschutz gelegt worden. Gleichzeitig galt es technische Aspekte in Bezug auf Wildbachverbauung und Brückenbau zu berücksichtigen.
Um all diesen Auflagen gebührend Rechnung zu tragen, ließen die Kommissionsmitglieder neben den architektonischen und städtebaulichen Qualitäten auch alle relevanten Aspekte in Bezug auf Denkmal- und Ensembleschutz, Hochwasserschutz und Statik in die Bewertung der Projekte einfließen.
Die eingereichten Entwürfe unterscheiden sich grundlegend durch zwei Herangehensweisen: die einen sehen ein Brückentragwerk mit Überbau vor, die anderen setzen auf schlichte, zurückhaltende Lösungen. Erstere haben sich an tragende Elemente oberhalb der Brückenfahrbahn orientiert, so wie sie auch die bestehende Adlerbrücke vorweist. Letztere versuchen durch Einfachheit und Aufenthaltsqualität zu bestechen.
Die Kommission durchlief mehrere Bewertungsrunden mit längeren Diskussionen, bis sie das Siegerprojekt kürte. Den ersten Preis erhielt das Ingenieurteam Bergmeister GmbH mit dem Architekten Walter Angonese, vg13 architects, und dem Geol. Michel Jesacher. Der 2. Preis ging an Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH, Wirth + Wirth AG und der 3. Preis an Ing. Andreas Erlacher, Architekt Wolfgang Meraner, Samuel Zwerger, Geol. Stefano Facchinelli und Ing. Daniel Hartmann.
Aus dem Bericht des Siegerprojektes geht folgende Beschreibung hervor: „(Den vorangegangenen konzeptionellen Gedanken folgend) … hat unser Entwurf für die Adlerbrücke einen platzartigen Charakter mit einer einladenden Aufweitung hin zum Ortsteil Stufels. Sie will eben auch zu einem Platz der Begegnung und des Verweilens werden, denn sie soll sich städtebaulich aus dem Straßen- und Gassenverband heraus entwickeln.“
Die Experten haben es sich nicht leicht gemacht und unter verschiedenen Blickpunkten die Projekte durchleuchtet und verglichen. Bürgermeister Peter Brunner zeigt sich sehr zufrieden: „Ich bin überzeugt, dass die Expertenkommission durch eine professionelle Herangehensweise die beste Lösung für den Ersatz dieser doch sehr emotional behafteten historischen Adlerbrücke ausgesucht hat.“

Foto: Projektrendering mit Lageplan
Foto: Die Mitglieder der Kommission: Bürgermeister Peter Brunner, Ing. Alexander Gruber, Verantwortlicher Technische Dienste Gemeinde, Arch. Irene Braito, Mitarbeiterin Technische Dienste Gemeinde, Ing. Fabio de Polo, Amtsdirektor Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung, Ing. Simona Sedlak, Koordinatorin des Brückendienstes, Arch. Claudio Polo, Mitglied Ensembleschutzkommission, und Arch. Luigi Scolari, Amtsdirektor Amt für Bau- und Kunstdenkmäler.