Zeitzeugen erzählen nach der Premiere des italienischen Films der beiden Partnerstädte Brixen und Regensburg

Dienstagabend war es endlich soweit, der Film „Bressanone e Ratisbona - volti di due città gemellate“ konnte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen erstaufgeführt werden. Bereits 2019, zum 50-jährigen Partnerschaftsjubiläum der beiden Städte Brixen und Regensburg, kam die anlässlich des Jubiläums produzierte deutsche Version des Films heraus. Sofort folgte die Produktion der italienischen Version, welche leider wegen der pandemischen Krise bis zum gestrigen Abend dem Publikum vorbehalten blieb.

Die Gemeindeverwaltung in Vertretung des Bürgermeisters Peter Brunner und der Comitato Evivabressanone unter der Führung des neuen Präsidenten Claudio Del Piero luden zur Veranstaltung ins Astra ein. In seiner Begrüßung hob der Bürgermeister die guten Beziehungen zu Regensburg ganz im Sinne des europäischen Gedankens und des friedlichen Zusammenlebens hervor. Del Piero dankte den anwesenden Behörden, allen voran Präfekt Vito Cusumano, im Zeichen des guten Zusammenhalts und deren Unterstützung.

Highlight des Abends waren die beiden Ehrenbürger und Zeitzeugen, Altbürgermeister Zeno Giacomuzzi und Ex-Vizebürgermeister Dario Stablum. Sie erzählten anschließend an die Filmvorführung über die sozio-politische und historisch-kulturelle Situation jener Jahre, in welchen die Partnerschaft mit einer deutschen Stadt geschmiedet wurde. Die politische Arbeit war nicht ganz einfach, die Bevölkerung war zweigeteilt. Dario Stablum bringt es in seinen Ausführungen auf den Punkt: „Für die Italiener sind wir in Italien, also wird italienisch gesprochen. Für die Deutschen war klar, dass man sich getrennt besser verstehen würde. Aber die Politik, damalige SVP und die italienischen Parteien, waren sehr bemüht den ethnischen Frieden zu wahren, was uns auch gelungen ist.“

Ein gutes Beispiel dafür ist die Partnerschaft mit Regensburg, die nicht nur auf institutioneller Ebene funktioniert, sondern vielmehr eine Ausweitung auf den gesellschaftlichen Bereich erlebte. So gibt es einen aktiven Austausch in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Sport, Inklusion und Jugend. „Die Partnerschaft,“ so Giacomuzzi, „konnte trotz politischer Kontroversen im damaligen Gemeinderat mit einstimmigem Beschluss genehmigt werden. Und die politischen Beziehungen wurden zu freundschaftlichen, die bis heute anhalten.“ Die Erzählungen der beiden Zeitgenossen machten die Geschichte erlebbar und verleiteten ab und zu durch einige Anekdoten zum Schmunzeln.
Durch den Abend moderierte Gianluca Iocolano.

v.l.: Stadträtin Bettina Kerer, Vizebürgermeister Ferdinando Stablum, Präsident des Comitato Evivabressanone Claudio Del Piero, Ex-Vizebürgermeister und Ehrenbürger Dario Stablum, Präfekt Vito Cusumano, Altbürgermeister und Ehrenbürger Zeno Giacomuzzi, Bürgermeister Peter Brunner